Karlsruher Kleinboote zeigen Klasse!

29. Mai 2025

Article title/thumbnail image

Schneller als gedacht war es wieder soweit: das letzte Kräftemessen der deutschen U23-Ruderer im Kleinboot vor den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Hamburg-Allermöhe. Bei der 2. Kleinbootüberprüfung des Deutschen Ruderverbands am vergangenen Donnerstag wurde in Einern und Zweiern die nationale Rangliste ausgefahren, um die Benennung des Teilnehmerkreises der Großbootbildung in Richtung der internationalen Titelkämpfe vorläufig abschließen zu können.

Nach einem durch terminliche und individuelle Hürden bedingten teilweise zähen Saisonstart spielte die Karlsruher U23-Trainingsgruppe, die über den Winter durch Zweierpartner und externe Athleten aus Baden-Württemberg erweitert worden war, bei der Großbootbildung auf dem Papier (Normwerte auf dem Ergometer) bis auf BSP-Athletin Clara Reiter zwar keine Rolle mehr, konnte sich dafür aber umso mehr auf die individuelle Präsentation ihrer ruderischen Fähigkeiten konzentrieren. Im harten Direktqualifikationsmodus wird vormittags im Vorlauf direkt die Finalteilnahme ausgefahren und nachmittags die endgültige Platzierung in der Rangliste ermittelt.

Sophia Brenke und Hanna Sättler (RC Nürtingen) legten in einem über weite Strecken ausgeglichenen Feld vor und zogen auf der zweiten Streckenhälfte sichtbar souverän ins B-Finale ein. Dort verschärfte sich nachmittags die Breite der Konkurrenz abermals. Über knapp 1700m konnten sich 5 Zweierkombinationen zunächst nicht auf eine Rangfolgenverteilung einigen, sodass der Schlussspurt die Entscheidung lieferte. Knapp aber leider zu Ungunsten der Süddeutschen Kombination musste man den Kürzeren ziehen und sich innerhalb einer Bootslänge zu Position 3 mit dem sechsten und somit 12. Gesamtrang zufriedengeben.

W2-

Clara Reiter mit Partnerin Raphaela Werner (Mainzer RV) wurde als erstes gesetztes Boot auf die Strecke geschickt und nahm diese schwere Aufgabe souverän an. Im Vorlauf demonstrierten sie ihre Stärke und sicherten sich durch den Vorlaufsieg eine Innenbahn im Finale. Dort hatte sich der Ton gegenüber der Dt. Kleinbootmeisterschaft 8 Wochen zuvor abermals verschärft, wobei Clara sich letzten Endes auf Rang vier einreihte. Der kurzfristigen Enttäuschung konnte aber Einhalt geboten werden, da dieses finale Ergebnis Clara sogleich in eine hervorragende interne Platzierung für die Achterbildung festnagelte.

W2-

Wahl-Karlsruherin Leonie Goller (RV Friedrichshafen) verpasste im Vorlauf einen Einzug in eines der ersten Finals, konnte im C-Finale aber mit offenem Wasser dennoch aufhorchen lassen und sich für den weiteren Saisonverlauf anbieten.

Helena Brenke, die nach ihren Gewichtsklassenwechsel und der damit verbundenen Umstände eine schwierige Aufgabe im Vorlauf zu lösen hatte, zeigte ihre Einer-Leistungsfähigkeit und legte sich früh im Rennen auf eine aussichtsreiche Position. Auf den letzten 500m verschärfte die spätere Zweitplatzierte den Ton und Helena musste sich auf der anderen Streckenseite einem Fernduell zweier Damen anschließen, dem sie am Ende nur knapp unterlag. Im Finale B am Nachmittag zeigte sie ihre Erfahrung und kontrollierte das eng beieinander stattfindende Renngeschehen deutlich. Dieses Mal konnte sie in einem beherzten Endspurt noch eine ergostarke Ruderin aus Norddeutschland in ihre Schranken verweisen und sicherte sich damit schließlich Platz 8 im Gesamtranking.

W1x Helena

Lars Trampert mit Maximilian Brill (RG speyer) legten – bis auf den kurzen Auftritt in Gent – einen Kaltstart im Männer-Zweier ohne hin. Seit der U19-WM im vergangenen Sommer hatten sie kein 2000m-Rennen mehr bestritten. Im Vorlauf hielten sie sich an den klaren Rennplan, legten sich früh an die zweite Position und zogen souverän ins A-Finale ein. Dort ging es hoch zur Sache, zwei Boote entflohen dem Feld nach vorne, sodass Lars und Maxi sich in einem teilweise Fernduell mit drei weiteren Booten sahen, in welchem sie allerdings das Nachsehen hatten. Dem Boot neben ihnen konnten sie auf den 4. 500m Paroli bieten und sich schließlich durchsetzen. Platz 5 hieß es damit am Ende – ein Ergebnis, was manche aufhorchen ließ.

M2-

Die durchweg starken Ergebnisse der hauptsächlich in der ersten Saison in ihrem Disziplinbereich startenden Karlsruher Athlet:innen untermauern abermals die ruderische Qualität der jungen Wikinger:innen. Auf der nachfolgenden Regatta in Ratzeburg wurde sich daraufhin in Mittel- und Großbooten gemessen, um in den kommenden Tagen die Boote für die Deutschen Meisterschaften in Köln am 19. bis 22. Juni formieren zu können.

W2- II

Artikel vom: 31. Mai 2025