KRV goes Kanada!

Es war ein Hammer-Saisonendspurt: auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften konnten sich mit Sophia Brenke und Hanna Sättler (RC Nürtingen) sowie Lars Trampert und Maximilian Brill (RG Speyer) zwei Junioren-Zweier ohne direkt für die U19-Weltmeisterschaften 2024 qualifizieren. In der Folgewoche wurden außerdem Helena Brenke mit Trainingspartnerin Claire Licht für den Leichtgewichts-Frauendoppelvierer sowie nach einem weiteren Ausscheid Clara Reiter für den Frauenvierer ohne Stf. für die U23-Weltmeisterschaften 2024 nominiert. Viereinhalb Karlsruher Athlet:innen auf internationalem Einsatz – das gab es schon lange nicht mehr. Und dann gleich auf einer Weltmeisterschaft.

Allein die Nominierungen sind schon eine Besonderheit, gleichwohl wurden die olympischen Sommerspiele in Paris am vergangenen Sonntag feierlich geschlossen. Aber was hat denn ein olympisches Jahr mit unseren viereinhalb Karlsruher Internationals zu tun? Es ist der Zusammenschluss der U19-, der U23- und der nichtolympischen A-Weltmeisterschaft. Diese „MegaWorlds“ finden in diesem Jahr in St. Catharines, Ontario (Kanada) statt. Es wird also ein Event der Superlative!
Doch wie bereitet man sich auf ein derartiges Event denn vor? Das geht auf ganz unterschiedliche Arten: Während sich die beiden U19-Zweier ohne zunächst 3 Wochen in Karlsruhe vorbereiteten, fand die unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) der U23 dezentral an den entsprechenden Bundesstützpunkten statt. Langsam wurde es dann spannender: mit 4 Tagen Pause, in welchen die U23-Damen die Karlsruher Senioren auf der Landesmeisterschaft unterstützten, reisten jene zur gemeinsamen zweiten UWV an die neu ausgebaute Ruderakademie in Ratzeburg, um dort den letzten Feinschliff und den relativen Vergleich zu den anderen Deutschen Booten zu gewinnen. Ungefähr eine Woche später begann die internationale Odyssee. Am Flughafen in Frankfurt traf sich die U19-Nationalmannschaft, nach Anreise des Karlsruher Teils wahlweise per Zug oder Flugzeug direkt oder per Zubringerflug via Stuttgart, traf sich am Montag nach der Studenten-Sommerparty, um dort gen Westen aufzubrechen. 

Die Reise führte Lars und Maxi, Sophia und Hanna an den Campus der University of Western Ontario, jener Universität, an der der manchen Mitgliedern wohl bekannte Volker Nolte lehrte. Dieser war auch verantwortlich dafür, dass die UWV der U19 in diesem Jahr direkt in Kanada stattfinden konnte. Übernachtet wurde im Studentenwohnheim der Western, gerudert wurde im Naturpark am Lake Fanshawe direkt am Bootshaus der Western Mustangs. Dort war auch Volker Nolte jahrzehntelang Trainer, ebenso wie die kanadische Trainerlegende Al Morrow, der 26 Jahre lang Cheftrainer der kanadischen Nationalmannschaft war und vor Ort für das deutsche Team sämtliche Logistik betreute, sei es die Bootslagerung, die eigens für den deutschen Besuch angepasste Fahrtordnung oder auch das tägliche Putzen der Motorboote. Die rundum sorglose, zuvorkommende und gastfreundliche Art der Kanadier, die „Deutschen“ in London willkommen zu heißen, ließ sogar so manchen die gesamte Schlange in der Mensa überspringen, an der bereits das gesamte Football-Team der Western Mustangs auf ihr Abendessen wartete. Trotz kleinerer gesundheitsbedingter Ausfälle und anfänglichen Gewöhnungsproblemen an das feuchtwarme Klima, konnte die außergewöhnliche, aber sehr besondere UWV erfolgreich über die Bühne gebracht werden.

Während auf dem Lake Fanshawe die letzten hohen Schläge geübt und Zeiten gestoppt wurden, 
flogen auch Clara, Claire und Helena über den großen Teich nach Kanada. Für die drei ging die Reise direkt an den Ort des Geschehens, den Canadian Royal Henley Regatta Course, an dem bereits einst Udo Pittroff 1970 um den Nations-Cup ruderte! 

Es wird also ernst im Land des Ahornblatts. In den kommenden Tagen werden die finalen Einheiten absolviert, bevor Clara im 4- den Auftakt macht und für den KRVW die MegaWorlds am 18. August eröffnet. Die Finals der U23 sind am Donnerstag und Freitag angesetzt, während die U19 am 25. August um Medaillen rudern wollen.

Die Karlsruher Delegation grüßt alle Mitglieder, Unterstützer und Freunde aus dem sommerlichen Kanada und freut sich, mit packenden und erfolgreichen Rennen den KRVW vertreten zu dürfen!

Fotos von: DRV/Schwier und Maximilian Pawlik