Es war irgendwie „the same procedure as every year“.
Wir fuhren Ende September nach Mecklenburg, in die kleine Gemeinde Mirow, mitten in der Mecklenburger Seenplatte. Wie immer fuhren wir mit der Bahn dort hin, wie immer bekamen wir unsere Boote vom RV Blau-Weiß Mirow, und es waren die gleichen Teilnehmer dabei, wie jedes Jahr. Claudia von der Alemannia war die einzige Neue. Wir waren insgesamt sieben Teilnehmer, zwei von der Alemannia (Claudia und Henning) und fünf vom Wiking (Ingrid, Heide, Klaudija, Rolf und Bernd). Und dann war noch Birgit mit dabei, die aber nicht rudert.
Und auch die Strecken, die wir geplant hatten, sind wir schon unzählige Male vorher gerudert.
Sieben Teilnehmer, das war eine schwierige Zahl, denn eigentlich vermietet der RV Mirow nur Einer, Zweier und Vierer, aber keinen Dreier, denn da haben sie nur einen.
Da Bernd aber seit einem halben Jahr Mitglied im Verein ist, hat das dann doch geklappt und wir mussten nicht einen Vierer mit Lücke rudern, sondern bekamen einen gesteuerten Dreier und einen gesteuerten Zweier. Und dazu gab es dann auch Kunstfaserskulls anstatt der in Mirow sonst üblichen schweren Holzknüppel. Leichtsinnigerweise aber nur für eines der beiden Boote, den Dreier, im gesteuerten Zweier hatten wir die Holzkeulen. Und somit hatten wir durchweg älteren Herrschaften auch etwas, worüber wir uns streiten konnten…
Aber wir haben uns nicht die ganze Zeit mit den Skulls verklopft, es war eine ganz und gar harmonische Wanderfahrt, die äußeren Bedingungen waren ja auch allerbestens. Es war meist sonnig, es war trocken, morgens teilweise etwas nebelig und frisch, aber tagsüber dann schön mild. Bemerkenswerten Wind gab es auch nicht, also durchweg optimale Ruderbedingungen.
Naja, wir sind eben alle schon etwas älter, dem einen tuts am Knie weh, der anderen am Ellenbogen und wieder einer anderen am Handgelenk. Und diejenigen, die nicht jammerten, die wollten es nur nicht zugeben, dass er irgendwo zwickt oder sticht oder drückt.
Also wir haben jedenfalls alle beim Rudern unser Bestes gegeben und uns so verausgabt, dass uns abends alles weh tat! „I will do my very best!“
Immerhin haben wir in den drei Rudertagen dann 81 Kilometer gerudert, 28 am ersten Tag auf der Strecke von Mirow zum Schwarzer See und zurück, 27 am zweiten Tag zum Bolterkanal und zurück und 26 am dritten Tag zur Fleether Mühle und zurück.
Dann fuhren fast alle wieder nach Hause, nur Birgit und Bernd blieben noch ein paar Tage und Bernd konnte dann mit seinen neuen Vereinskameraden nochmal 20 Kilometer rudern und somit die 100 voll machen.

